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Digitalisierung: Sind Agenturen die besseren Unternehmensberater?

Digitalisierung: Sind Agenturen die kreativeren Unternehmensberater?

„Dieser Weg wird kein leichter sein (…) dieser Weg wird steinig und schwer“ – Was Xavier Naidoo in seinem gleichnamigen Song so non-chalant besingt, bereitet so manchem CEO heute Kopfzerbrechen. Denn der Weg in der Ära 4.0, die vom „always on“-Konsumenten regiert wird, ist natürlich ein digitaler, und längst nicht alle Unternehmen fühlen sich für die Digitalisierung gerüstet.

Digitalisierung: Beratung muss her.

Digitalchefs werden eingestellt, Experten ins Boot geholt. Sie verfügen über eine kreative Denke und wissen, was bei der Zielgruppe zieht. Und vor allem, wie sie tickt. Und dass SEO nicht für „suche einen Optimisten“ steht.

Digitalisierung ist Chefsache

Doch der Markt, der lange Zeit den Digital-Agenturen vorbehalten war, ist längst auch zum wichtigen Fokus der Unternehmensberatungen geworden. Die schreiben sich auf die Fahnen, auf höchster Ebene den Zugang zum Unternehmen zu haben und – da sind sich die meisten einig – Digitalisierung ist schließlich Chefsache.

Wenn’s denn so einfach wäre! Schließlich hat ein Megatrend wie die Digitalisierung, der so „mega“ ist, dass man ihn kaum mehr als Trend bezeichnen kann, mindestens ein Gigabyte an Gesichtern. Da ist der vernetzte Kunde mit seiner Sehnsucht nach Echtzeit-Information und dem Wunsch nach dem berühmten „Wow“-Effekt. Maschinen kommunizieren mit Maschinen – und die, die sie bedienen sollen, fürchten sich vor einer Substitution ihrer Arbeitskraft. Und da sind Texte über Texte im Internet, die keiner liest, weil sie keiner findet. Schnell wird klar: Es schlummert jede Menge Know-how und noch mehr Potenzial, wenn die Strategie stimmt. Und hier kommen die Berater ins Spiel.

Wer ist der König der Königsdisziplin?

Doch wer kann’s am besten? Die große Unternehmensberatung, die jüngst ihr Organigramm anglifiziert hat und den berühmten Influencer an den digitalen Schreibtisch gebeamt hat, um tiefer in die soziale Materie einzutauchen und der Marketingsstrategie frischen, digitalen Wind einzuhauchen, oder die Kreativen, die seit Jahren bei jeder re:publica mitmischen, Out-of-the-Box-Konzepte mit dem Milchschaum löffeln, und gute Ideen einfach richtig gut können?

Während die Unternehmensberatungen wie selbstverständlich die digitale Expertise betrommeln und White Paper und Blueprints veröffentlichen, als sei Digitalisierung simple Farbenlehre, raten Brancheninsider den Agenturen zu mehr Mut und Selbstbewusstsein, wenn es um die Positionierung geht.

Eine unternehmensweite Digitalstrategie, die die Kernziele und Wachstumsrate des Unternehmens im Blick hat, ist richtig und wichtig. Doch oft sind es die Kreativen, die Apps, SEO und Content-Marketing ganz „nativ“ beherrschen. Sie entwickeln Stories und informieren sich mit Expertise und Fingerspitzengefühl in die Köpfe der Zielgruppe. Sie bauen Vertrauen auf und überraschen – und dafür wird das Markenego auch gerne mal hintenan gestellt. Die Kreativen bedienen sich der Mechaniken der Journalistik, wissen um die Psychologie der Öffentlichkeiten und kennen die Instrumente des Marketing Mixes. Dabei kommunizieren sie nativ, sozial – und rund um die Uhr.

Die „richtigen Leute“ zur „richtigen Zeit“ an den „richtigen Ort“ zu bringen, kann wichtige Wettbewerbsvorteile bringen. Je nach Größe können sich Strategen und Kreative dabei optimal ergänzen – oder man setzt auf Netzwerkexpertise aus einem Guss. So oder so: Der Kampf um die Krone wird vermutlich noch eine Weile weitergehen…