Künstliche Intelligenz: So revolutioniert die KI das Marketing
Digitale Kundenberater, personalisierte Online-Werbung und Brand Tracker, die Image-Gefahren erkennen: Künstliche Intelligenz ist dabei, das Marketing zu revolutionieren. In der Wirtschaft im Allgemeinen – und dem Marketing im Besonderen – ist die Technologie, die in weiten Teilen der Gesellschaft noch kritisch beäugt wird und dystopische Assoziationen hervorruft, längst salonfähig. Und omnipräsent, wie ein Blick in unseren Konsumentenkosmos verrät.
Vorteile Künstliche Intelligenz
Inhalt
Der Vorteil künstlicher Intelligenzen wird schnell klar, wenn man sich ihre größten Stärken vor Augen führt. Denn anders als Mitarbeiter aus Fleisch und Blut benötigen Siri, Alexa, Englischlehrer Andy & Co keinen Schlaf, keine Pausen und stellen keine Forderungen. Was ihnen an emotionalen Qualitäten wie Empathie und Diplomatie fehlt (nichts gegen Andy!), machen sie durch eine rasante Lernbereitschaft (Stichwort: Machine Learning) mehr als wett. Unternehmer reiben sich die Hände – scheint AI doch der codierte Schlüssel zu einem Maximum an Effizienz, Skalierbarkeit und einer möglichen Individualisierung von Produkten und Services zu sein.
Ein Bot für alle Fälle: AI ist in unserem Konsumentenkosmos
Auch wenn es uns gar nicht bewusst ist: AI ist in unserem Konsumentenkosmos viel präsenter, als man zunächst glauben mag. So manch smarter Kühlschrank bestellt selbstständig die Milch nach, Siri bucht uns Urlaubsreisen, Chatbots im schwedischen Einzelhandel kennen unsere physischen Mankos und wählen schmeichelhafte Couture für uns aus. Selbst unsere Anlageberatung setzt auf Bots. Und abends auf der Couch bestimmt der Algorithmus unseres Streaming Dienstes, zu welcher Serie wir den Tag ausklingen lassen. Eigentlich ziemlich praktisch.
Künstliche Intelligenz schafft Markenbindung
„Das Unternehmen versteht mich“, freut sich der Konsument und der Marketer reibt sich die Hände. Künstliche Intelligenz im Marketing scheint seinen Zweck vollumfänglich zu erfüllen – ganz ohne dystopische Nebenwirkungen – oder? Ein bisschen befremdlich ist es schon, wenn eine Google-Suche zu diversen Werbeeinblendungen führt. Wir fühlen uns transparent, fast schon gläsern, und fragen uns, was AI alles über uns weiß. Und wie Unternehmen dieses Wissen nutzen. Stichwort: Facebook, Datenleaks und der US-Wahlkampf 2016.
AI als Gatekeeper
Für Unternehmen bedeutet der wachsende Anteil künstlicher Intelligenz an der gesamten Wertschöpfungskette, dass Letztere längst zum Gatekeeper zwischen Marke und Konsumenten geworden ist. Wer es nicht in den Newsfeed seiner Zielgruppe schafft, den gibt es de facto nicht. Konstruierte Wirklichkeit 4.0, klingelt es in den Ohren der Absolventen journalistischer Studiengänge.
Dank Programmatic Marketing oder Programmatic Advertising wird uns schon bald nur noch die Werbung angezeigt, die auch wirklich relevant für uns ist. Der Vorteil: Eine Marke kann dann den avisierten Konsumenten zur richtigen Zeit auf dem richtigen Kanal mit der richtigen, für ihn passenden Botschaft abfangen – maßgeschneidert, mitten in die Brieftasche sozusagen.
Kommt der Robo-Chef?
Bei allem Enthusiasmus sind die Bedenken auch unter Marketingverantwortlichen, künstliche Intelligenz könnte ihnen mittelfristig den Arbeitsplatz streitig machen, groß. Und das vermutlich gar nicht so zu unrecht. So hält zum Beispiel Jack Ma, Gründer der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba, in 30 Jahren sogar einen Robo-Chef für möglich. Roboter, argumentiert Ma, seien vor allem schneller und rationaler in ihren Entscheidungen und würden sich nicht in Emotionen verzetteln. Führung ohne Gefühle? Das mutet mitunter dystopisch an.
Experten sind überzeugt, dass es zu Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt kommen wird. Einige Tätigkeiten werden überflüssig werden, dafür werden wieder Neue hinzukommen. Achim Berg, Vorsitzender des Branchenverbandes Bitkom, rät: „Wir müssen besser und breiter darüber aufklären, was Künstliche Intelligenz kann und was sie aber auch nicht kann“.
Es gebe immer bessere Systeme, die für spezielle Aufgaben trainiert würden und diese besser als der Mensch erledigen könnten. Viele Aufgaben im Customer Support könnten gut durch Roboter erledigt werden, die bestimmten Algorithmen folgen. Ihre Funktion bestehe deshalb hauptsächlich darin, den Menschen zu unterstützen und menschliche Arbeitskraft für andere, verantwortungsvollere Tätigkeiten freizusetzen. Ganz verzichten kann ein Kundenservice auf den Menschen dann aber doch nicht. Kulanz und Diplomatie sind der Technik schließlich fremd – noch.